Konzernbetriebsratsinfo

23. 11. 2010

Ergebnis Gespräche Arbeitsgruppe Power zu den geplanten Restrukturierungsmaßnahme

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 16. November 2010 fand in Baden zu den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen eine Sitzung der Arbeitsgruppe Power mit der Konzernleitung statt.

Bisher konnten aus Zeitgründen nur ca. 1/3 der Konzernplanungen besprochen werden. Außerdem sind die Arbeitnehmervertretungen der Auffassung, dass durch die geplanten Maßnahmen die eigentlichen Ursachen der desolaten Konzernsituation nicht gelöst werden. Aus diesem Grund werden die Gespräche am 02.12.2010 fortgesetzt. Ein detaillierter Fragenkatalog zu den vorgesehenen Um- und Restrukturierungsmaßnahmen im Power-Bereich wird derzeit von der Arbeitsgruppe zusammengestellt.

Die Konzernführung hat mittlerweile ihre Bereitschaft signalisiert, Gespräche über eine Rahmenvereinbarung auf internationaler Ebene mit dem Europäischen Metallerbund (EMB) zu führen. Damit der EMB offiziell Verhandlungen mit der Unternehmensleitung aufnehmen kann, werden momentan die entsprechenden Mandate der einzelnen europäischen Gewerkschaften eingeholt. Der 1. Verhandlungstermin findet voraussichtlich am 01.12.2010 in Baden statt.

Weiterhin zeichnet sich immer mehr ab, dass im Transportbereich aufgrund der rückläufigen Auftragseingänge und der anstehenden strukturellen Veränderungen Arbeitsplätze im erheblichen Umfang zur Disposition stehen. Auch hierzu konnte die Konzernleitung bisher keine vernünftigen Konzepte auf den Tisch legen.

Mit kollegialen Grüßen

KONZERNBETRIEBSRAT
ALSTOM Deutschland AG

gez. Udo Belz        gez. Kai Müller

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21. 10. 2010

EBR-Sitzung zum geplanten Stellenabbau

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 18./19.10.2010 fand in Baden eine außerordentliche Sitzung des Europäischen Betriebsrates (EBR) zu den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen im Power- und Transportbereich zusammen mit dem General-Sekretär des Europäischen Metallerbundes, Peter Scherrer, statt.

Zu den bereits angekündigten strukturellen und organisatorischen Maßnahmen im Transport wurde seitens der Unternehmensleitung nicht näher eingegangen und eine "heile Welt" dargestellt. Warum in letzter Zeit etliche Aufträge verloren gingen, konnte nicht erläutert werden. An mehreren Standorten gibt es Auslastungsprobleme z. B. in Salzgitter, Savigliano, Barcelona und Belfort. Hier finden bereits Gespräche zur Personalanpassung statt. In Salzgitter sollen im ersten Schritt indirekte Stellen wegfallen, weitere Personalreduzierungen sind vorgesehen.

Die von der Konzernleitung an den EBR übergebenen Informationen zu den geplanten Personalabbaumaßnahmen im Power-Bereich waren nicht ausreichend. Aus diesem Grund wird eine Sitzung der bestehenden EBR-Arbeitsgruppe Power kurzfristig stattfinden, um einen Fragenkatalog zu den geplanten Maßnahmen zu erstellen. Diese Fragen sollen auf der nächsten ordentlichen EBR-Sitzung im Dezember 2010 von der Konzernleitung beantwortet werden.

Der Europäische Betriebsrat und die Konzernleitung haben vereinbart, auf nationaler Ebene, bis zum Ende der Informations- und Konsultationsphase (Beteiligungs- und Beratungsphase des EBR), keine offiziellen Gespräche/Verhandlungen zu führen, die nach dem jeweiligen nationalen Recht offizielle Verhandlungen über den Personalabbau einleiten.

Über den Vorschlag der Arbeitnehmervertreter, eine Rahmenvereinbarung auf internationaler Ebene abzuschließen, die unter anderem betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, will die Konzernleitung in Kürze antworten, damit Verhandlungen auf europäischer Ebene unter der Führung des Europäischen Metallerbundes schnellstmöglich gestartet werden können. Die Forderungen des Europäischen Betriebsrates, die Auftragsflaute mit anderen Maßnahmen wie z.B. Kurzarbeit, Vorruhestandsregelungen, Altersteilzeit und einen Ausgleich der Arbeitsmenge zwischen den entsprechenden Standorten in Europa zu überbrücken, sollen ebenfalls Bestandteil der Rahmenregelung sein.  

Von den angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen ist in Deutschland hauptsächlich der Standort Mannheim betroffen. Die Planungen der Konzernleitung sehen in Mannheim einen massiven Stellenabbau, sowie die Schließung von Teilbereichen vor. Außerdem sind die Standorte Düsseldorf und Bammental erheblich von den Abbauplänen betroffen.

An allen ALSTOM-Standorten in Deutschland finden Ende Oktober / Anfang November 2010 Betriebsversammlungen statt, um die Beschäftigten über die Vorhaben der Konzernleitung zu informieren.

Die Arbeitnehmervertreter aller ALSTOM-Standorte in Deutschland und in Europa sowie IG Metall und EMB (Europäischer Metallerbund) sind sich einig, energischen Widerstand gegen die geplanten Abbaumaßnahmen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu leisten, wenn mit der Konzernleitung keine Einigung erzielt werden kann. Bundesweite Aktionen sind in Kürze geplant.

Der Konzernbetriebsrat und die IG Metall rufen daher alle Beschäftigte bei ALSTOM in Deutschland auf, an den kommenden Betriebsversammlungen vollzählig teilzunehmen und sich außerdem an allen Aktionen zum Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze geschlossen zu beteiligen !

Mit kollegialen Grüßen

KONZERNBETRIEBSRAT
ALSTOM Deutschland AG

gez. Udo Belz               gez. Kai Müller

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6. 10. 2010

Stellungnahme des KBR + IG Metall zum geplanten Stellenabbau bei ALSTOM

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Montag, den 4. 10. 2010 sollte der Europäische Betriebsrat (EBR) über die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen bei ALSTOM Power in Europa informiert werden. Die offizielle Information wurde auf eine außerordentliche Sitzung des EBR am 18./19. 10. 2010 verschoben. Auf dieser EBR-Tagung werden sowohl die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen im Bereich Power sowie die im Juli 2010 mitgeteilten Veränderungen im Transportbereich besprochen.

Nach bisherigem Informationsstand will ALSTOM im Power-Bereich 4.000 Stellen weltweit, davon 3.200 in Europa, abbauen. Nach Aussagen der Konzernleitung sollen zusätzlich im Transportbereich Überkapazitäten europaweit abgebaut werden. Die Details der geplanten Umstrukturierungen wird der Konzern­betriebsrat nach der außerordentlichen Sitzung des EBR bekannt geben.

Für die meisten deutschen Standorte gilt eine Beschäftigungs­sicherungs­vereinbarung bis November 2011, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Der Konzernbetriebsrat fordert darüber hinaus, dass auf der europäischen Ebene eine vergleichbare Vereinbarung zur Beschäftigungs­sicherung, wie die des Mitbewerbers Siemens, abgeschlossen wird.

Siemens ist in den gleichen Geschäftsfeldern und Märkten mit den selben Produkten tätig. Daher sollte es auch bei ALSTOM möglich sein, eine Vereinbarung, die unter anderem betriebsbedingte Kündigungen nur mit Zustimmung des Betriebsrates zulässt, im Rahmen der angestrebten Gespräche abzuschließen.

Der Konzernbetriebsrat und die IG Metall fordern, alle Möglichkeiten von Kurzarbeit, über Altersteilzeit bis Fluktuation zu nutzen, um betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen.

Sofern der Konzern beabsichtigt, die Umstrukturierungen über betriebsbedingte Kündigungen durchsetzen zu wollen, wird er auf den entschiedenen Widerstand der Beschäftigten, der Betriebsräte und der IG Metall treffen.

Der Konzernbetriebsrat setzt auf konstruktive Gespräche auf europäischer Ebene, die die nationalen Besonderheiten im Rahmen der Umstrukturierungen berücksichtigen.

Mit kollegialen Grüßen

ALSTOM Deutschland AG
Konzernbetriebsrat IG Metall

gez. Udo Belz                      gez. Kai Müller                  gez. Jochen Homburg

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11. 10. 2010

10 Jahre GFA:
GESUNDHEIT FORDERT AKTIONEN!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vor 10 Jahren haben wir mit Unterstützung der IG Metall einen bedeutenden Erfolg für den Schutz unserer Gesundheit errungen. Der nach jahrelangen Auseinandersetzungen am 10. Oktober 2000 erstrittene Spruch über Gefährdungsanalyseverfahren (GfA) war von bundesweiter Bedeutung.

Obwohl wir gemeinsam seit über 20 Jahren Angriffe auf die Arbeitsplätze in Mannheim-Käfertal abwehren müssen, sieht der Betriebsrat den Schutz der physischen und psychischen Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen als zentrales Thema seiner Arbeit an.

Der jahrzehntelange Umgang mit Asbest hat eine immer noch steigende Zahl von Kolleginnen und Kollegen zu einem qualvollen Sterben verurteilt. Mittlerweile sind zudem psychische Erkrankungen massiv auf dem Vormarsch. Eine an Quartalszahlen orientierte Ausnutzung der Arbeitskraft hat „Burnout” zu einer beängstigend wuchernden Erscheinung werden lassen.

Mit der GFA verbinden wir drei Hauptziele:

  1. Es sollen alle noch bestehenden Gesundheitsgefährdungen erkannt und beseitigt, zumindest aber verringert werden. Das ermöglicht uns ein längeres, besseres und gesünderes Leben.
  2. Alle Kolleginnen und Kollegen sollen über eine fortlaufende Dokumentation aller physischen und psychischen Gefährdungen während ihres Arbeitslebens verfügen. Das hilft, bei berufs-bedingten Erkrankungen unsere Interessen durchsetzen und Ärzten sowie Krankenkassen entsprechende Hinweise geben zu können.
  3. Unsere Sensibilisierung für die Gesundheits- und Unfallrisiken am Arbeitsplatz soll weiter verbessert werden. Das kann arbeitsbedingte Erkrankungen und Unfälle vermeiden helfen.

Für sich sprechen mittlerweile fast 3400 Einzelmaßnahmen zur Verringerung physischer und psychischer Belastungen und eine sehr aktive Beteiligung unserer Kolleginnen und Kollegen an der GfA.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ankündigungen der Konzernleitung betonen wir: Bei der konsequenten Verteidigung unserer Arbeitsplätze und unserer Gesundheit sind wir auf Euch alle angewiesen. Unsere Arbeitsplätze und unsere Gesundheit sind mehr wert als Profite!

Mit kollegialen Grüßen,

Betriebsrat
Alstom Mannheim-Käfertal

gez. Udo Belz            gez. Jürgen Vierling

Bei Fragen oder Anregungen zur GfA wendet Euch bitte an unserer GfA-Kommissionsmitglieder Wolfgang Alles (Tel. 5463), Hans Lehotsky (Tel. 3793), Egon Mäurer (Tel. 8990), Holger Nickel (Tel. 2309), Yamina Rausch (6166) und Desiree Wilhelm (Tel. 2327)

MannheimLiebe Kolleginnen und Kollegen,

der 1. Mai ist eine gute Gelegenheit, um gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen in der Öffentlichkeit für unsere Ziele einzutreten.

Sichere und gesunde Arbeits- und Ausbildungsplätze mit einem guten Einkommen stehen hier sicherlich an erster Stelle. Es drohen aber noch massivere Angriffe auf die sozialen Interessen der großen Mehrheit der Bevölkerung - auf Beschäftigte, Erwerbslose, Auszu­bildende, Studierende, Kinder und RentnerInnen. Wir müssen deutlich machen, dass wir nicht weiter die Ze­­­­che für die Verant­wortlichen und Pro­­fiteure der Finanz- und Wirtschaftskrise zahlen wollen.

Diese Krise hat nicht nur die Bankenwelt an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Millionen Menschen haben schon jetzt ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihre Unterkunft und ihre Perspektiven verloren. Viele Kommunen sind finanziell am Ende. Dennoch gaukeln uns Politik, Wirtschaft und Medien die Überwindung der Krise vor.

Für die Banken gibt es einen milliardenschweren Schutzschirm, der aus unseren Steuergeldern finanziert wird. Für ihre Interessen sollen wir jetzt erneut auch im Fall Griechenland zahlen.

Wir fragen: Wo bleibt ein entsprechender sozialer Schutzschirm für die große Mehrheit der Bevölkerung?

Wir sollten am 1. Mai auch deutlich machen, dass weder der schmutzige Krieg in Afghanistan noch die geplante Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken in unserem Interesse sind.

Es ist Zeit, aktiv zu werden!

Deshalb kommt mit Euren Familien, Freunden und Bekannten zur Demonstration um 10:45 Uhr ab Gewerkschaftshaus Mannheim und beteiligt Euch an der Kundgebung um 11:45 Uhr auf dem Marktplatz. Dort freuen sich die IGM-Vertrauensleute von Alstom an ihrem Info-Stand über Euren Besuch. Das detaillierte Programm zum 1. Mai 2010 ist im folgenden PDF ersichtlich.

Mit kollegialen Grüßen

Betriebsrat Alstom
Mannheim-Käfertal

gez. Udo Belz          gez. Jürgen Vierling

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