Über die Auswirkungen der Übernahme auf das Mannheimer Werk war bislang nur spekuliert worden. Gespräche auf nationaler Ebene, wie es mit den einzelnen Standorten und den Beschäftigten weitergeht, hätten bisher überhaupt noch nicht stattgefunden, schreibt der Betriebsrat an die Belegschaft. „Die Unternehmensleitung verweigert jegliche Aussage bezüglich der Arbeitsplätze und Zukunft der Beschäftigten in Deutschland und am Standort Mannheim.” Auch eine Nachfrage dieser Zeitung ergab gestern wenig Konkretes: „Alstom und General Electric sind derzeit auf den Integrationsprozess fokussiert, und die kartellrechtlichen Prüfungen der Übernahme dauern an. Vor dem offiziellen Closing, das für den Sommer 2015 erwartet wird, agieren beide Unternehmen unverändert als Wettbewerber im Markt.”

Die laufenden Metall-Tarifverhandlungen hätten für die Alstom-Belegschaft deshalb eine ganz besondere Bedeutung, so der Betriebsrat, denn: „Die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, die Anerkennung von Tarifverträgen, Mitbestimmung, Arbeitnehmervertretungen, Betriebsvereinbarungen sowie Beschäftigungssicherungen sind bei General Electric keine Selbstverständlichkeit.”

Die Arbeitnehmervertreter forderten deshalb eine bessere Beteiligung am GE-Übernahme- und Integrationsprozess, die Beibehaltung aller Funktionen und Fähigkeiten in Deutschland, eine Übernahme von Tarifverträgen sowie den Abschluss von Standort- und Beschäftigungssicherungsvereinbarungen. Die IG Metall Mannheim sagte umgehend ihre feste Unterstützung zu.

© Mannheimer Morgen, Freitag, 20.02.2015