Der Applaus ihrer Kollegen ist ihr sicher. Die stehen bei der Kundgebung lautstark Möller. Sie sieht vor allem ein Problem: Die Arbeitnehmerseite werde nicht genug in den Prozess der Übernahme miteinbezogen. Die bevorstehende Integration biete prinzipiell Chancen für alle Beteiligten, doch „man will uns außen vor lassen“, ärgert sich Möller. „Doch wer glaubt, wir stecken jetzt den Kopf in den Sand, der irrt sich. Jetzt fängt es erst richtig an. Wir werden jeden Stein umdrehen.“

Beim Alstom kann man diese Haltung nicht nachvollziehen. So teilte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage mit: „Die Belegschaft wird regelmäßig über den Stand der Integration informiert.“ Die nächste Mitarbeitersammlung dazu solle am Freitag, 20. Februar, stattfinden.

Trotz des die Veranstaltung überschattenden Themas der geplanten Übernahme bleibt die Kundgebung ein Warnstreik der IG Metall. Laut Schätzungen des Betriebsrats beteiligt sich etwa die Hälfte der Angestellten an der Arbeitsniederlegung. „Zusammen können wir etwas erreichen“, erklärt Auszubildender Daniel Kramer. Für ihn ist es selbstverständlich, sich am Warnstreik zu beteiligen. So auch für Wooslene Vangine: „Wenn das Baby nicht schreit, weiß niemand, dass es Milch braucht“, sagt die Mitarbeiterin.

Auch in Heidelberg gingen die Warnstreiks gestern weiter. Bei CNH Deutschland legten laut Angaben der Gewerkschaft etwa 100 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Nicht nur in der Region, insgesamt hat die IG Metall vor dem dritten Treffen mit Südwestmetall den Druck erhöht. Heute könnte es zum ernsthaften Versuch für eine Einigung kommen.