Weiterhin soll uns glauben gemacht werden, dass General Electric (GE) die erste Wahl für unsere Zukunft sei. GE ist jedoch der Mutterkonzern der „Diktatur der Zahlen” zur Gewinnmaximierung. Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen zur Absicherung der Interessen der KollegInnen sind für GE ein rotes Tuch, die Bildung von Aufsichtsrats- und Arbeitnehmervertretungsgremien werden verhindert.

Die Übernahme durch Siemens ist ebenfalls keine Alternative. Diese würde eine Zerschlagung des ALSTOM-Konzerns nach sich ziehen und aufgrund der fast identischen Geschäftsaktivitäten einen radikalen Personalabbau sowie Standortschließungen zur Folge haben. Daher bevorzugt der KBR keinen der beiden Übernahmekandidaten. Ausschlaggebende Kriterien für eine Entscheidung sind in erster Linie die Perspektiven einer möglichst nachhaltigen Unternehmenspolitik sowie Arbeitsplatzsicherungen an den weltweiten Standorten der beteiligten Unternehmen.

Aufgrund eines in Frankreich kürzlich erlassenen Dekretes, kann die französische Regierung maßgeblich mit entscheiden, wer ALSTOM übernehmen soll. Die Betriebsratsgremien in Deutschland befürchten, dass damit nur nationale französische Interessen eine ausschlaggebende Rolle bei der geplanten Übernahme spielen. Aus diesem Grund hat der Konzernbetriebsrat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel schriftlich aufgefordert, sich auch für die Interessen der Beschäftigten in Deutschland einzusetzen. Der Konzernbetriebsrat hat außerdem einen Schutzschirm für alle betroffenen Standorte, Arbeitsplätze und Beschäftigte in Deutschland sowie sichere Perspektiven für die Zukunft gefordert.

In der gestrigen außerordentlichen Europäischen Betriebsratssitzung hat die Konzernleitung noch einmal bekräftigt, die bestehenden Vereinbarungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung in Deutschland zu kündigen. Hierdurch wird offensichtlich, dass die Beschäftigten und die Standorte in Deutschland zu Opfern des Mega-Deals gemacht werden sollen.

Dies ist eine Unverschämtheit, und wir verurteilen diese Vorgehen der Konzernleitung auf das Allerschärfste!

Wir müssen uns mit allen Mitteln die Verfügung stehen, gegen die Willkür des Konzerns und die existenzvernichtenden Pläne der Konzernleitung verteidigen!

Wir sind alle betroffen! Niemand wird verschont! Es geht um unsere Zukunft!

Daher ist es unsere gemeinsame Pflicht, standortübergreifende Solidarität und Zusammenhalt aktiv zu leben! Wir müssen in den kommenden Wochen und Monaten unsere gemeinsamen Aktivitäten zur Sicherung der Standorte und der Arbeitsplätze ausweiten und verstärken!

  • Für unsere Standorte, Arbeits- und Ausbildungsplätze!
  • Für unsere Familien!
  • Für unsere Zukunft und Existenz!

Mit kollegialen Grüßen

Konzernbetriebsrat ALSTOM Deutschland AG
gez. Elisabeth Möller          gez. Kai Müller